Mycelium-Tinte

Eine Tinte auf Pilzbasis für den 3D-Druck.

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Institution

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Eigenschaften

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Weich und widerstandsfähig

Die 3D-gedruckte Mycelium-Tinte erzeugt eine glatte, flexible und dennoch widerstandsfähige Beschichtung, die Haut oder Leder ähnelt.

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Repariert sich selbst

Ähnlich wie unsere Haut hat Mycelium die aussergewöhnliche Fähigkeit, sich selbst zu reparieren, wenn es beschädigt wird. Im Gegensatz zur menschlichen Haut braucht es jedoch etwas mehr Hilfe - die beschädigte Stelle muss mit mehr lebendem Mycelium injiziert werden, das wie ein wachsender Klebstoff wirkt, der die abgetrennten Teile nahtlos wieder zusammenfügt.

1 cm

Ein frischer Schnitt in eine 3D-gedruckte Myceliumprobe.

1 cm

Nach einiger Zeit beginnt die Oberfläche zusammenzuwachsen.

1 cm

Das wachsende Mycelium füllt die Lücke und schafft eine starke Verbindung.

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Wasserdicht

Mycelium-Tinte ist aussergewöhnlich wasserfest.

Hier siehst du, wie ein Roboterarm und ein Roboterball sicher im Wasser arbeiten können. Der Arm ist überzogen mit gedrucktem Mycelium, wie ein lebender Handschuh!

Das Mycelium stösst das Wasser mühelos ab.

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Biologisch abbaubar

Wir haben es hier mit einem Material zu tun, das uns und unserem Körper viel näher ist als Plastik, Beton oder irgendein anderes synthetisches Material. Es ist lebendig! Es ist ein lebendiges, aktives Material, das alles tun wird, um so zu bleiben. Wenn es schliesslich stirbt, tut es seiner Umwelt einen letzten Gefallen: Es kehrt in die Natur zurück. Es wird von verschiedenen Mikroorganismen, darunter Bakterien und andere Pilze, in einem natürlichen Recyclingprozess abgebaut.

Anwendungen

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Roboterhaut

Ein spannendes und vielversprechendes Beispiel für die Verwendung von Mycelium-Tinte ist die Roboterhaut. Wie wir gesehen haben, kann sie als lebender Handschuh dienen. Nahezu jede automatisierte Struktur kann von einer Haut aus diesem weichen und elastischen Material profitieren. Wo können wir dieses erstaunliche lebende Material noch nutzen?

Roboterhaut aus Mycelium-Tinte.

Eine 3D-gedruckte Myceliumhaut für einen Roboterball.

Eine mit Mycelium-Tinte gedruckte Haut für einen Roboterarm

Zusammensetzung

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Ganoderma Lucidum

Die 3D-druckbare Mycelium-Tinte besteht aus einem Hydrogel - einem Gel aus einem Polymer, das Wasser bindet - das mit der Pilzart Ganoderma Lucidum durchsetzt wurde, um ihr Wachstum zu initiieren und die Pilzeigenschaften in die Tinte zu integrieren.

Ganoderma Lucidum

Photo © Marjan Kustera CC BY-NC-ND 2.0 Deed

Ganoderma Lucidum in freier Wildbahn.

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Hyphen

Das Mycelium ist ein System aus vielen feinen Pilzfäden, den Hyphen, die sich wie winzige Äste ausbreiten. Diese Hyphen wachsen und verschmelzen zu einem Mycelium - einem ausgedehnten Netzwerk miteinander verbundener Zellen, die Wasser und Nährstoffe aus ihrer Umgebung aufnehmen und so Wachstum, Anpassung, Selbstreinigung und -reparatur ermöglichen.

Verbundene Zweige der Hyphen.

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Interaktives Myceliumwachstum
So sieht das Myzel in einer perfekten Lebensumgebung aus, die feucht, dunkel und reich an Nahrung ist. Da alle seine Bedürfnisse erfüllt sind, hat es nur ein Ziel: grenzenloses Wachstum. Klicke auf den Bildschirm, um neue Sporen zu erzeugen, die sein Wachstum starten.
Interaktive Simulation © Mario von Rickenbach

Herstellung

Unter den richtigen Bedingungen wächst das Mycelium leicht, aber wie kommt man von einem losen Pilzgeflecht zu Tinte für den 3D-Druck? Ein Rezept:

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Fergal Coulter

3d printing engineer of Mycelium Ink